"Tote leben länger".
Für einen deutschen Krimi ist die Sprache ausserordentlich sarkastisch, die Story überraschend ironisch: Da findet ein so gewissenloser wie geschlechtsfixierter Gesellschaftsschmierenreporter, im Auftrag eines privaten TV-Senders immer auf Jagd nach dem Sensationellen, tatsächlich Spektakuläres: Ein unbekannter Toter, gefunden eines häßlichen morgens in einem Maisfeld im Bayerischen wird von dem pseudojournalistischen Seelenverkäufer Blohm zunächst als Star der Reality-Show "Transplantationen - ja oder nein" auserkoren. Doch: Der blutversierte Blohm erkennt wie ein Großteil seines Publikums, dass der Schädel-Hirnverletzte nur einer sein kann - Mister Jesus höchstpersönlich. Ziemlich unchristlich mischen sich fortan Pressefuzzis, Politkasper und andere obsukure Typen ein. Doch Blohm, der eine seltsame Läuterung erfährt, will "seinen" Jesus behalten. So kommt es zu einer Entführung und anderen höchst seltsamen Ereignissen - und immer wieder zum fröhlichen Kopulieren mit den unmöglichsten Partnerinnen an den unmöglichsten Orten, etwa mit Krankenschwester Gertie im Hospital: Das alles wird aufs Vergnüglichste politisch inkorrekt und mit schönem Schimpf auf die Medien erzählt, sprachlich raffiniert und dramaturgisch höchst geschickt. Ein Krimi, der mindestens - zum Schmunzeln anregt" (Peter Claus in Neues Buchregal, 18.1.2000 orb/sfb Berlin)


"Ein ungewöhnlicher Krimi über Schein und Sein ... darüber, dass der Mensch den Menschen Wolf ist" (Rhein-Lahn-Zeitung, 29.2.2000)